Berliner Wirtschaftsgespräche zu Gast im DFC
Berliner Wirtschaftsgespräche – Netzwerk zwischen Politik, Kultur und Wissenschaften
Am 9. September 2015 waren die Berliner Wirtschaftsgespräche e.V. zu Gast im DFC am Krankenhaus Waldfriede in Zehlendorf. Wir hatten also ein Heimspiel und konnten erneut vor hochrangigem Publikum über unsere Arbeit sprechen. Gäste und PodiumsreferentInnen waren unter anderem Barbara Loth, (SPD), Karl-Georg Wellmann, (CDU) und Frank Schwabe (SPD). So konnten wir wichtige Verbindungen zu politischen Entscheidungsträgern noch fester knüpfen.
Die Berliner Wirtschaftsgespräche e.V. verstehen sich als eine überparteiliche Plattform zwischen Wirtschaft, Kultur, Politik und Wissenschaften. Woche für Woche treffen sich in diesem Rahmen federführende Personen aus gesellschaftspolitischen Kreisen zum Informations- und Meinungsaustausch. Dabei werden auch Netzwerke und Kooperationen für mögliche gemeinsame Projekte geknüpft.
Berliner Wirtschaftsgespräche bringt anregende Diskussion ins Haus
Vorstand Bernd Quoß hatte an diesem Abend die Moderation inne. Als Vortragende waren Chefarzt Dr. Roland Scherer und Cr. Cornelia Strunz am Zug. Beide präsentierten Basiswissen über FGM und Fallbeispiele aus unserer Arbeit im DFC Waldfriede. Unsere Gäste Barbara Loth, Staatssekretärin für Arbeit, Integration und Frauen (SPD), Karl-Georg Wellmann, Mitglied des Auswärtigen Ausschusses und Bundestagsabgeordneter (CDU) und Frank Schwabe, Menschenrechtspolitischer Sprecher und Bundestagsabgeordneter (SPD) kamen auf dem Podium zu Wort.
Evelyn Brenda und einige von FGM betroffene Frauen bereicherten Diskussion mit ihrer ganz persönlichen Geschichte. Aus unserer „westlichen“ Perspektive ist es ja oft unverständlich, warum sich das grausame „Beschneidungsritual“ in vielen Ländern hartnäckig hält. Die Perspektive der Migrantinnen half dem Publikum, besser zu verstehen. Warum die überlieferte Tradition trotz so leidvoller Erfahrungen immer wieder praktiziert wird und selbst gesetzliche Verbote oft nicht die gewünschten Veränderungen mit sich bringen, lässt sich von unserer Perspektive aus überhaupt nicht erklären.
Angeregt durch die aktuelle Flüchtlingswelle kam zudem die wirklich brennende Frage auf, wie in den Flüchtlingsunterkünften über die Haltung der Bundesregierung zu FGM und die rechtlichen Konsequenzen bei einem Verstoß gegen das Verbot von FGM zeitnah und eindeutig aufgeklärt werden kann.
Fazit: Aussicht auf positive Ergebnisse
Wir sind zuversichtlich, dass unser Abend mit Berliner Wirtschaftsgespräche e.V. auch auf politischer Ebene auf fruchtbaren Boden gestoßen ist. Wir freuen uns darauf, die Früchte unserer Arbeit immer weiter wachsen zu sehen.
*Nachtrag: Bei den Gesprächen hatten wir uns darum bemüht, politische Hilfe für eine unserer Patientinnen zu erhalten. Der Patientin, Mutter einer 5-jährigen Tochter, drohte die Abschiebung nach Italien. Wichtig: In Italien wartet die Großmutter des Kindes, die das kleine Mädchen in Somalia beschneiden lassen will. Nun ist ein Brief der Anwältin gekommen: „Gegenwärtig muss sie keine Abschiebung nach Italien befürchten.“ Es ist noch keine endgültige Entscheidung. Die Mutter muss nachweisen, dass sie Deutsch lernt und um Integration bemüht ist. Wir kennen die Mutter aus der Selbsthilfegruppe. Wir sind optimisch, dass ihr das gelingt. Vielen Dank noch einmal an dieser Stelle.
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