Desert Flower Center Waldfriede: Monatsbericht März
Der März endet im DFC Waldfriede mit zwei aufregenden Wochen!
Am 22. März 2016 wurden zwei somalische Frauen stationär in unserem Zentrum für Darm- und Beckenbodenchirurgie aufgenommen und für die wiederherstellende OP am nächsten Tag vorbereitet. Tage wie diese sind immer mit sehr vielen Emotionen verbunden, nicht nur für die Frauen, sondern ebenso auch für mich als Ärztin.
Beide Frauen wurden nach Typ III beschnitten. Bei diesem Typ wird die Scheide nach der Verstümmelung von Klitoris und Schamlippen bis auf ein winziges Austrittsloch für Urin und Menstruationsblut komplett zugenäht. Dass wir auch in so einem Fall helfen und die Situation der Frauen verbessern können, darüber ist unser DFC-Team sehr glücklich. Der schönste Moment ist jedes Mal das erste Lächeln der Frauen nach der OP!
Außerdem hat uns eine Gynäkologin aus Paris besucht, die sich über unsere Arbeit im DFC Waldfriede informierte und am Mittwoch bei den beiden wiederherstellenden Operationen hospitiert hat. Sie selbst hat bereits 10 Frauen nach FGM operiert. Im Stadtteil St. Denis in Paris wohnen sehr viele afrikanische Frauen, die vor allem aus Mali kommen und oft nach Typ II beschnitten sind.
16. Treffen unserer Selbsthilfegruppe bei schönstem Frühlingswetter
Auch bei unserem März-Treffen wurde natürlich wieder viel über FGM gesprochen. Dieses Mal lag der Schwerpunkt auf der Arbeit im DFC Waldfriede. Es waren einige neue Frauen da, die sehr interessiert zuhörten und danach beschlossen in die Sprechstunde zu kommen. Darüber freuen wir uns immer am meisten!
Neue Freunde
Am 26. März 2016 gab es ein Treffen zwischen Evelyn Brenda, Farhia Mohamed, Dr. Mabeya aus Kenia und mir. Dr. Mabeya ist Gynäkologe mit Spezialisierung auf Fistelchirurgie und momentan zu Besuch in Berlin. Er betreibt in El-Doret (Kenia) ein Fistelkrankenhaus, das sich Gynocare nennt und ein anerkanntes Trainingzentrum für Fistelchirurgen ist. Ende Mai werden Evelyn Brenda und ich nach Kenia reisen und bei ihm hospitieren.
Über meine Reise nach Kenia, auf die ich schon sehr gespannt bin, werde ich natürlich auch an dieser Stelle ausführlich berichten.
Ihre Cornelia Strunz